RDS-Systeme

RDS Systeme von Formenzauber und Obermodellbau

Abbildung 359: RDS Systeme von Formenzauber und Ober Modellbau

Auswahl und Einbau von RDS-Systemen

Nachdem die funktionale Analyse der RDS Systeme erfolgt ist, habe ich zwei solcher Angebote organisiert, die beim Luzi 2 zum Einsatz kommen sollen. Mittlerweile sind die Systeme dem Prototypen-Stadium entsprungen und leisten vermeintlich gute Dienste.

Das System von Formenzauber besticht durch seinen einfachen Aufbau. Alternativ dazu wurde ein weiter entwickeltes System von Ober Modellflugbau organisiert, welche den Dorn axial verschieben lässt, was bei grossen Dornwinkeln > 45° ansonsten zu Klemmen und Würgen führt, was sich durch Deformation und erhöhten Energiebedarf erkennen lässt.

RDS- Rahmen von Formenzauber

Das System von Formenzauber besteht aus einem fest an das Servo (aus der Projektvorgabe bin ich beim S3150 geblieben) angeflanschten Kunststoffrahmen, in welchen ein Messing-Gleitbüchse eingeklebt ist. Darin bewegt sich eine Aluminium-Welle, welchem mittels verstiftetem Kunststoff-Adapter auf den Servo-Kranz aufgeschoben ist. Vorne ist ein 3 mm Stahl-Dorn eingeschraubt und während des Einbaus verklebt.

Wie bereits in der RDS- Bewegungsanalyse beschrieben ist, wurde für die Querruder ein 30° Dornwinkel und und für die Wölbklappen ein 45° Dorn bestellt.

In der nachfolgenden Einbauskizze zeigt sich, dass die berechneten Winkel nicht eingehalten werden können , ohne den Steg oder den Rahmen nachzuarbeiten. Entsprechend wurde der Einbauwinkel auf 65° erhöht. Dies ergibt etwas weniger Drehmoment aber dafür etwas mehr Auslenkung.

RDS System-Einbau Formenzauber

Abbildung 360: RDS System-Einbau Formenzauber

Die Einbauskizze für das Querruder ist vorbereitet zum Ausdrucken

RDS- Rahmen von Ober Modellbau

Das System von Ober besteht aus einem gefrästen GFK-Rahmen. Dabei wird das Servo auf zwei Stiften geführt, welche durch je zwei Klemmplatten gesichert sind. Damit lässt sich das Servo aus der Neutralstellung, auf jede Seite ca. 1 mm bewegen, womit das oben beschriebene Klemmen verhindert wird. Die Aluminium-Welle läuft in einer eingeklebten Messing-Gleitbüchse, welche in den Rahmen geklebt ist und hat den Zahnkranz bereits angeformt, womit eine formschlüssige Verbindung auf den Servo-Kranz realisiert wird. Die Welle soll sich nach der Montage nicht mehr axial verschieben. Dazu wird ein Gewindestift in die Servo-Welle eingedreht (da wo sonst die Befestigungsschraube des Ruderhebels eingeschraubt wird). Dieser stift wird nun in der Welle mittels Gewindestift arretiert.

Der 3 mm Stahldorn wird auch hier in die Aluminium-Welle eingeklebt.

RDS System-Einbau Ober Modellbau

Abbildung 361: RDS System-Einbau Ober Modellbau

Die Einbauskizze für die Wölbklappe ist vorbereitet zum Ausdrucken.

Servo-Einbau-Informationen

Die wichtigsten Dimensionen die zu berücksichtigen sind zusammen mit der Einstellung der Servowege an der RC-Anlage und den zu erwartenden Ruderausschläge in der nachfolgenden Tabelle aufgeführt. Zur Klärung der Positionen soll nachfolgende Modellskizze von unten dienen welche die Kanalnummer der jeweiligen Servo zeigt.

a) Kappe

b) Nummer des gewählten RC-Kanals

c) e; Einbauwinkel zu Scharnierlinie [°]

d) ?: Dornwinkel [°]

e) a; Max. erreichbarer Klappenwinkel bei max. Servo-Ausschlag von ±42° bzw. 100% Weg [°]

f) Abstand Neutralposition Servo zu Scharnierlinie in Achsrichtung [mm]

g) Mittelstellung Servo in RC-Anlage [%]

h) Angezeigte Nullstellung des Servowegs in RC-Anlage [%]

i) Positive Stellung beim Landen des Servowegs in RC-Anlage [%]

j) Max. negative Stellung des Servowegs (Voll Quer + Wölb nach oben) in RC-Anlage [%]

k) Max. positive Klappenstellung bei mech. Differenzierung (nach unten) [°]

l) Max. negative Klappenstellung bei mech. Differenzierung (nach oben) [°]

Servo-Einbaupositionen

Abbildung 362: Servo-Einbaupositionen

Einbauschritte für das RDS-System

Der Einbau der RDS- Rahmen wird in dem YouTube-Video von Ober Modellbau klar und einfach erklärt. Nachfolgend sind die einzelnen Schritte beschrieben.

  1. Aufzeichnen der Servo-Achse und der Neutralposition in Abhängigkeit der Einbau-Positionen der Taschen in den Ruderklappen (in den Einbauskizzen sind dazu die Masse in Klammer gesetzt und müssen am Flügel ausgemessen bzw. in der Konstruktion festgelegt werden. Bei der Ausrichtung des Rahmens in den Servo-Öffnungen der Flügel muss sowohl darauf geachtet werden, dass der Rahmen im gewünschten Einbauwinkel positioniert, das Servo nachträglich ein- und ausgebaut werden kann, und dass auch die Schrauben für die Klemmplatten zugänglich sind.
Aufzeichnen Servo-Achse und Neutralposition
  1. Abbildung 364: Aufzeichnen Servo-Achse und Neutralposition
  1. Die zwei Gleitführungs-Büchsen werden mit UHU Endfest 300 in die Befestigungs-laschen des Servos eingeklebt .
  2. Der Flügel wird nun mit Frischhaltefolie eingepackt, um nicht unnötig mit Kleber vollgekleckert zu werden.
  3. Die Alu-Welle wird entsprechend der Einbauskizze abgelängt, damit der Knickpunkt des Dorns 9 mm Abstand vom Ende der Welle hat. (Damit soll sicher gestellt werden, dass die Flügelschale im Scharnier-Bereich nicht direkt durch das RDS-System berührt wird, sondern die Kraft vom Dorn direkt auf die Tasche übertragen wird). Beim Einkleben soll der Dorn auf das Servo aufgeschoben werden, dass die Dorne entsprechend symmetrisch ausfallen. Ansonsten verschenkt man einiges an Ruderweg.
  1. Nun wird der Dorn mit Loctite oder Uhu Endfest 300 eingeklebt. Dabei ist zu achten dass die die Stiftschraube beim Einbau der Welle von oben zugänglich ist.
  2. Nun wird der Einbaurahmen mit der eingesetzten Welle in Position gebracht. Anschliessend wird das Servo eingesetzt und die Ausschläge nach oben und unten geprüft. Damit wird die Neutralposition des Rahmens bzw. des Servos ermittelt. - Passt der Abstand zwischen Scharnierlinie und Neutralposition, so gibt es kein Klemmen. Im Anschluss wird die Rahmenkontur auf den Flügel übertragen.
  3. Das Servo wird ausgebaut und der Rahmen an der vorgemerkten Stelle mit Uhu Endfest 300 eingeklebt.
  4. Jetzt muss noch die Freistellung in der Dichtlippe erstellt, werden, dass bei max-Ausschlägen keine Kollision mit der Welle entstehen. Dazu muss die Welle eingesetzt werden und die Freistellung auf die Dichtlippe übertragen werden.
  5. Der Gewindestift wird im Servo montiert und dieses im Anschluss in den Rahmen platziert, die Welle auf den Servo-Kranz aufgeschoben und mit dem zweiten Gewindestift gesichert.
    1. Einsetzen der Führungsstifte und Klemmplatten mit Schrauben festklemmen.
    2. Überprüfen der der gewünschten Klappenausschläge. Gegebenenfalls muss nun die Nullstellung und die Differenzierung noch mittels Weg-Programmierung der Servo-Ausschläge an der RC- Anlage angepasst werden. Der Aufbau lässt auch eine mechanische Differenzierung zu.

Der Einbau des Formenzauber Systems erfolg praktisch analog wie der oben beschrieben Ablauf mit den Schritten 1, 3, 4, 5, 7, 8, 11, wobei hier geg. andere Einbau und Dornwinkel verwendet werden.

Abstand Knickpunkt- Dorn - Welle
  1. Abbildung 365: Abstand Knickpunkt- Dorn - Welle

Wenn mann die zwei Systeme vergleicht, ist einfach zu erkennen, dass der Rahmen von Formenzauber etwas länger ist und dadurch die Freistellung im Steg entsprechend grösser berücksichtigt werden muss. Ebenso muss dadurch auch geg. ein grösserer Einbauwinkel in Kauf genommen werden. da sonst der Rahmen am Steg anstehen würde.

Erkenntnisse aus der Praxis

Soweit ist es noch nicht :-(. Zuerst muss das Werkzeug und der Flügel noch fertig gebaut werden. Mehr dazu später.