Das Projekt Luzi 2 wurde beendet und steht damit nicht mehr weiter öffentlich zur Verfügung.
Die Negativ-Formen werden auf die polierten und mit Trennwachs behandelten Positiv-Formen auf-laminiert. Im Schicht-Verfahren werden die Aufbauten Symmetrisch abgeschlossen.
Der Aufbau der Negativ-Formen erfolgt gemäss der Aufbau-Beschreibung. Hier werden die entsprechenden Erkenntnisse aus der Umsetzung zusammengefasst.
Zuerst werden die Formen für den Nasenkonus erstellt. Auf die rundum-gewachste Form werden die Zentrierhülsen bzw. Passdübel aufgesetzt. Die gelaserten und ebenfalls gewachsten Freistellemente aus Plexiglas werden mit Sekundenkleber am Formenrand auf der Trennebene fixiert. Dabei wird darauf geachtet, dass sie für die symmetrischen Formen auch gegenüber zu liegen kommen.
Abbildung 485: Gewachste und Polierte Positiv-Formhälfte vom Nasenkonus
Nun werden die gewachsten Formrahmen, welche stirnseitig mit Tesaband abgeklebt wurden, mittels Schraubzwingen um die positive Form geklemmt. Dabei wird geachtet, dass die Oberkante des Rahmens ca. 60 mm, oberhalb der Formen-Trennebene zu liegen kommt.
Abbildung 486: Vorbereitete Positiv-Form zum Laminieren
Nun werden die Gewebe-Lagen mit dem Rollmesser entlang einer Papierschablone aus den jeweiligen Gelegen geschnitten. Die vertikalen Bereiche werden bis an den Rand hochgezogen und die Ecken freigestellt.
Gewebezuschnitte: Aufbau: 160 mm x 400 mm, Deckel : 100 mm x 340 mm
2 x 80 g/m2 Glasgewebe Köper
2 x 163 g/m2 Glasgewebe Köper
2 x 550 g/m2 Stapelfaser-Glas
Füllvolumen ca. 2 l, Oberfläche ca. 9 dm2, ca. 50 g Formenharz: 100:17, ca. 350 g Harz/Härter: 100:63
Der Formenharz-Auftrag erfolgt auf der kompletten Innenfläche bis zum Formenrand, gefolgt von der Kupplungsschicht und der Kantenverrundung, sowie dem beschriebenen Lagenaufbau. Bei den jeweiligen Arbeitsschritten wird, darauf geachtet dass nie mehr als 100 g Harz-Härter-Gemisch angemacht wird, da die Verarbeitungszeit limitiert und durch grosse Mengen eine unerwünschte beschleunigte Aushärtung erfolgen würde. Das Harz wird mit einem Stupf-Pinsel in das Gewebe eingearbeitet.
Ich habe zuerst den Fehler gemacht das schwere Glas-Gewebe 0/90° zu verlegen und es oben bis an den Formenrand zu verlegen. Bei den weiteren Formen habe ich dieses Gewebe nur noch bis zur Hälfte der Höhe hochgezogen. Dafür habe ich aus dem feinen Gewebe Streifen geschnitten, welche in mehreren Abschnitten über die gesamte vertikale Länge gehen und zur Verstärkung des seitlichen Formenrands beitragen.
Abbildung 487: Rumpfform Negativ, laminiert vor dem besäumen
Abbildung 488: Form-Hinterfüllung mit eingefärbtem Poraver-Harz-Gemisch
Nach dem Aushärten wurde das ausgehärtete, überstehende Laminat mit einem Metallsägeblatt entlang des oberen Formenrands abgesägt und die Kanten mit dem Perma-Grit- Schleifklotz plan abgeschliffen.
Das Volumen der der zu füllenden Form wurde berechnet und die entsprechende Menge Poraver mit eingefärbten Harz in einem Plastikbecken gut gemischt. Mit dem Spachtel wurde die Menge sauber bis an der Rand gefüllt und mit einem Holzklotz festgepresst.
Nach dem Aushärten der Hinterfüllung wurde diese mit dem Perma-Grit- Schleifklotz plan geschliffen und anschliessend der Staub abgesaugt.
Anschliessend wurden die Schraubzwingen gelöst und der Formrahmen gelöst. Die Formrahmen lösten sich problemlos und konnten mit einem Sperrholz-stück von den Aussen verursachten Verunreinigungen problemlos gereinigt werden.
Die Kupplungsschicht aus eingedicktem Harz mit Glaskugeln konnte nun aufgetragen werden. Unmittelbar darauf erfolgte der Lagenaufbau in umgekehrter Richtung, also von den dicken zu den dünnen Geweben hin. Zuletzt wurde eine eingewachsten Deckplatte aufgelegt, welche wiederum mit Schraubzwingen festgeklemmt wurde.
Abbildung 489: Nasen-Konus-Formen positiv und negativ nach dem Entformen
Nach dem Aushärten der Abschlusslage konnte die Deckplatte entfernt werden und die Formkanten mit Metallsäge und Perma-Grit- Schleifklotz besäumt werden.
Das Trennen der negativen Form von der Urform erfolgte mittels Stechbeitel, welcher gezielt wischen die Freistell-Elemente und die Urform geschoben wurde, bis eine Trennung der Formhälften erfolgte. Dadurch wurde zwar die Urform in diesem Bereich deformiert, was aber für eine Folge-Verwendung nicht weiter schlimm ist, da dieser Bereich nach dem polieren wieder durch ein Freistell-Element abgedeckt wird und geg. mit Modelliermasse wieder aufgefüllt werden kann.
Die Wachsschicht blieb teilweise in der negativen Formhälfte haften und konnte unter Verwendung von Aceton problemlos abgewaschen werden. Anschliessend erfolgte eine Politur mit Polierpaste. Im Anschluss wird noch die Trennebene plan geschliffen und dann wird die negative Form wiederum mit Wachs behandelt bevor Teile abgeformt werden können.
Der beschrieben Aufbau ist einfach zu reproduzieren
Gute Vorbereitung der Gewebe und vorgängiges Bereitstellen von Hilfsmitteln ermöglicht einen stressfreien Arbeitsablauf
Kanten gut mit Faser-Schnitzel füllen, dass keine Blasen in den Lagen entstehen
Dickes Gewebe nicht zu weit an den Formenrand hochziehen
Für eine einfache Form, wie die für den Konus würde ich nicht mehr zwingen
6 cm Höhe einplanen, 4 cm würden sicher auch ausreichen