Flügelform Positiv

Aufbau der Flügelform in Positiv-Bauweise

Die Flügelformen werden zuerst positiv aus einem PU-Blockmaterial gefräst, um anschliessend negativ abgeformt zu werden. Dazu wird die Geometrie aus der Flügelausformung als Basis genommen.

Ausgehend von der Flügelbasisform werden die Positiv-Modelle für die Flügelober- und Unterseite erstellt. Dazu wurden die Profilrippen leicht modifiziert, dass kein Luftspalt zwischen der Trennebene und der Austragung entsteht. Prinzipiell verläuft die Trennebene horizontal, durch die Verwendung des Profilstracks sind die Verbindungspunkte an der Flügelspitze aber nicht mehr exakt auf einer Ebene.

Austragung Flügel Positiv oben

Abbildung 446: Austragung Flügel Positiv oben

Formblock und Positionierungen

Anschliessend wird der Formblock gezeichnet. Hierzu habe ich die Abmasse des zuvor evaluierten Rohmaterials berücksichtigt. Bei der Wurzeltiefe von 200 mm und einer Halbspannweite von 1200 mm sollte ein Block der Dimension 1200 mm x 250 mm x 50 mm ausreichen.

Für die Ausrichtung der Formblocks sind 8 SCS-Passdübel von R&G (Suter-Kunststoffe: 305.1402) mit einem Stift-Durchmesser von 5 mm vorgesehen. Dazu werden entsprechende Durchgangsbohrungen ⌀ 5 H7 gesetzt. Diese Positionierungen erlauben später sowohl die Ausrichtung für Überarbeitungen, wie auch die Ausrichtung von Schablonen in der Form und werden entsprechend in die weiteren Skizzen z.B. in die Positionierung der Servo-Deckel oder RDS-Einbauskizzen übernommen.

Schleif- und Blutrinne

An der Nasenleiste wird nach der Profilabformung eine 0.2 mm tiefe und 3 mm breite Schleifrinne gefräst, welche nach dem Schleifen und polieren der Flügeloberfläche zur Abformung mittels Modelliermasse aufgefüllt wird (Suter-Kunststoffe: 310.1001) aufgefüllt wird.

Im Abstand von 3 mm zur Flügelendkante wird eine 10 mm breite und 5 mm tiefe Nut gefräst, welche anschliessend mit einem 10 x 10 mm Balsasteg aufgefüllt wird. Dieser wird vor dem Abformen mit Tesaband eingefasst.

Positionierung der Rudertrennung

Damit die Ruder links und rechst exakt die gleiche Position erhalten, werden dazu die Scharnierlinie und die Rudertrennung mittels Kegelfräser in die Oberfläche des Flügels eingeritzt. Damit ist die Form fertig vorbereitet für die Fräsarbeit.

Positive rechte obere Flächenform

Abbildung 447: Positive rechte obere Flächenform

Positiver Formblock oben

Abbildung 448: Positiver Formblock oben

Verbinderaufnahme und Positionierungen

Damit für das Abformen die Ausrichtung des Flächenverbinders, der Ballasteinschübe, der Torsionsstifte, sowie der Positionierung des Steckers richtig ausgerichtet werden, ist ein entsprechender Formblock mit der Breite 40 mm zu erstellen der die Formtrennung zwischen Ober- und Unterschale entlang der Skelettlinie sicherstellt. Dieser wird über die Torsionsstifte auf die Flügelform ausgerichtet. Dazu sind an der Wurzelrippe die beiden Zentrierbohrungen von den Torsionstiften ⌀ 5 H7 x 20 mm vorgesehen. Die Schleif- und die Blutrinne werden ebenso ausgeprägt.

Nach dem Schleifen und polieren werden die zwei Teile in der richtigen Ausrichtung miteinander verklebt.

Rahmen und Befestigungsnuten

Damit der Profilblock auch auf die Fräse aufgespannt werden kann, bedarf es gegebenenfalls noch seitliche Nuten um Nutensteine zum Klemmen einzusetzen. Im RC-Network hat jemand einen Beitrag eingestellt, in dem er den Formblock einfach mit Sekundenkleber auf den Frästisch geklebt hat. Andere Beiträge weisen auf die Notwendigkeit eines Stahlrahmens hin, der auf die Rückseite geklebt werden soll.

Mittlerweile wurde schon gefräst und zwar genau gemäss meinen Vorgaben. Es mussten keine zusätzliche Nuten berücksichtigt werden. Die Blocks wurden einfach mit Sekundenkleber auf einen Trägerblock aus dem gleichen Material aufgeklebt, welcher seinerseits mit Schnellspannern auf dem Maschinenbett fixiert wurde. Damit konnte die gesamte Bearbeitung in einer Aufspannung erfolgen

Ebenso bleiben aktuell die Information zum Fräsen, Schleife und Polieren offen, bis die Aufgaben konkret angegangen werden.

Weitere Teile für das Abformen der Negativ-Formen

Damit eine Negativ-Form abgeformt werden kann bedarf es noch weiterer Teile. Der Formrahmen wird aus beschichteten 13 mm Spanplatten erstellt, welche typisch im Küchenbau eingesetzt werden (eine Liste der Zuschnitte habe ich angehängt). Die Torsionsstifte, Passdübel und der Füllsteg für die Brutrinne wurden ebenso schon genannt, wie auch die Knetmasse zum auffüllen der Schleifrinne und allfälliger Spalten. Zusätzlich sind noch aus 1.5 mm Plexiglas (POMM) sogenannte Freistellungen an den Formkanten vorgesehen, welche Öffnungen für das spätere Einsetzen von Formtrennkeilen ermöglicht. Diese werden den Kanten entlang auf die Trennebene aufgeklebt.

Positiv-Form, vorbereitet zum Abformen

Abbildung 449: Positiv-Form, vorbereitet zum Abformen

Realisierung

Die Beschreibung der Umsetzung der Flügelformen erfolgte im Kapitel Formenbau-Erfahrungen. Bereits bei den Rumpf-Formen stellte sich heraus dass die Freistellungen nicht benötigt werden und deshalb auch bei den Flügeln nicht mehr berücksichtigt wurden.